Über den Wiener Kontrabass-Virtuosen Friedrich Pischelsberger weiß man nur sehr wenig – und er wäre wohl völlig im Dunkel der Musikgeschichte verschwunden, hätte ihm nicht Wolfgang Amadé Mozart in der Arie Per questa bella mano einen außergewöhnlich virtuosen obligaten Part auf den Leib geschrieben; diese konzertierende Kontrabass-Stimme lässt darauf schliessen, dass Pischelsberger ein hervorragender Könner auf seinem Instrument gewesen sein muss. Der Kontrabass tritt in dieser Arie aus Mozarts Todesjahr in einen Wettstreit mit der Bass-Stimme; 1791 war es Franz Xaver Gerl, der diese Partie sang; einige Monate später sollte er der erste Sarastro in der Zauberflöte sein. In unserem Konzert des Vorarlberger Orchesters Concerto Stella Matutina übernimmt der international erfolgreiche junge Tiroler Matthias Hoffmann Gerls Rolle. Sein Musizierpartner am Wiener Bass, einer Streichbass-Bauform, die um 1800 in Wien ihre Blütezeit erlebte, ist David Sinclar, ein Virtuose unserer Tage auf dem tiefsten Streichinstrument. Sinclair präsentiert auch eines der wenigen Solokonzerte für sein Instrument, ein Werk des einst sehr populären, in Preßburg wirkenden Komponisten Anton Zimmermann. Matthias Hoffmann interpretiert zusammen mit dem Concerto Stella Matutina weitere Arien Mozarts. Abschließend widmet sich das Orchester einem Schlüsselwerk der sogenannten Wiener Klassik, Ludwig van Beethovens revolutionärer Symphonie Nr. 2.
Concerto Stella Matutina
Matthias Hoffmann – Bass
David Sinclair – Kontrabass
Thomas Platzgummer – Barockvioloncello & Leitung